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Die wichtigsten Leitgedanken:
- Bildung eines Ensembles der Baukörper unter Berücksichtigung des
städtebaulichen Gesamtkonzepts
- Stärkung von Wegeverbindungen und Erweiterung des Karl-Olga-Parks
- Reduzierung der Lärmimmissionen auf ein Minimum durch Positionierung der Baukörper,
Grundrissgestaltung und Nutzungsverteilung
- Verwendung nachhaltiger Produkte und Schaffung eines naturnahen
unbelasteten Lebensumfelds

Städtebau:
Durch die Wohnungsneubauten auf dem ehemaligen Hallenbad-Areals in Friedrichshafen entsteht eine neue urbane Qualität, welche in Interaktion mit der neuen grünen Welt des Karl-Olga-Parks ein attraktives Zentrum zwischen Pflegeheim und der angrenzenden Bebauung schafft. Durch die klar definierten Grenzen der neuen Gebäude, welche sich an der Struktur und Körnung der bestehenden Bebauung sowie entlang der Ehlerstraße orientieren, entsteht für die Bewohner der Wohnungen und Besucher der angrenzenden Quartiere eine attraktive Oase. Das neu geschaffene grüne Zentrum wird von kleinen Inseln sowie abwechslungsreichen Freibereichen zoniert und bietet differenzierte Erlebnisse und Qualitäten. Die Bebauung fügt sich in die bestehende Umgebung ein, vermittelt durch die Kubatur zwischen dem neu entstehenden Pflegezentrum und bildet ein Gebäudeensemble, was im Sinne des städtebaulichen Gesamtkonzepts zu einer Aufwertung des Gebiets führt.
Das Quartier besticht durch seine Lage und ermöglicht den Wohnungen durch die Positionierung der Baukörper, eine fantastische, uneingeschränkte Orientierung und den freien Blick in die neu gestärkte abwechslungsreiche Parklandschaft. Insbesondere den Bezug zum bereits bestehenden Karl-Olga-Park greift das Entwurfskonzept auf und führt ihn in dem neu gestalteten Wohnquartier fort. Bewohner und Besucher spüren die Qualität bereits beim Betreten der Wohnungen. Sie werden durch die in Richtung Park sich öffnende Fassade empfangen, welche den Blick in die neu gestaltete Parklandschaft ermöglicht. Der erste Eindruck der Wohnungen wird so zu einem positiven Erlebnis und bietet eine Identifikation mit dem neuen Quartier.
Durch die Positionierung der Zufahrt an der Ehlerstraße können beide Teile des Areals später über eine gemeinsame Tiefgarage verbunden werden. Dadurch wird ermöglicht, dass die Außenbereiche von Verkehr freigehalten werden und eine gefahrenfreie Organisation besteht. Die Tiefgarage ist natürlich belüftet und ist so entwickelt, dass der Verkehr und die Stellplätze hinsichtlich akustischer und optischer Wahrnehmung auf ein Minimum im Quartier reduziert werden.
Architektur:
Der Baukörper entlang der Ehlerstraße orientiert sich durch die Neigung des Dachgeschosses an der umgebenden Bebauung mit ihren First- und Traufhöhen. Die Gebäude sind durch Ihre Geschosse und die Eingangssituationen klar zoniert. Die Treppenhäuser sind transparent und hell gestaltet, wodurch ein fließender Übergang zwischen Außen- und Innenwelt ermöglicht wird. Gleichzeitig entsteht eine attraktive Eingangssituation und Adressbildung. Die innere Erschließung des Gebäudes ist zentral als Brücke und Verbindungselement zwischen den jeweiligen Wohnungen gestaltet. Die gemeinsam genutzten Räume sind dem Erdgeschoss und Untergeschoss zugeordnet.

Die Wohnungstypologien sind barrierefrei konzipiert und bilden durch Ihre Organisation der Grundrisse ein energiebewusstes Gesamtkonzept. Die Funktionen und ihre Nutzung sind anhand des Sonnenlaufs zoniert. Wohn- und Schlafräume sind zur Parklandschaft orientiert und ermöglichen durch die offen gestaltete Fassade eine tageslichtdurchflutete Architektur.
Die Wirtschaftsräume sind zur Straße bzw. in Richtung Norden positioniert und dienen als Filter hinsichtlich Lärmimmission. Durch die Organisation der Grundrisse sind die wärmeren Räume im Bereich der Gebäudemitte untergebracht, während die weniger warmen Räume an den Außenwänden als Puffer zur Unterstützung der passiven Sonnenenergienutzung dienen. Die Fassadenbegrünung erzeugt ein angenehmes Klima in den Bereichen der Terrassen, Balkone Treppenhäuser und ergänzt als natürliches Element den Sonnenschutz und die Architektur.
Die Wohnungstypen sind so gestaltet, dass wirtschaftliche Konstruktionsgrößen und wiederholende Elemente verwendet werden. So wird eine kompakte Bauweise mit günstigem Verhältnis von Außenwandfläche und Gebäudevolumen geschaffen. Die sich wiederholenden Grundrisse ermöglichen eine Reduzierung der Installationskerne, bieten kurze Leitungsführungen und ermöglichen so ein wirtschaftliches Konzept.
Durch die klare Gliederung und kompakte Form mit durchgehendem Konstruktionsraster und dem direkten Lastabtrag ohne maßgebende Versprünge entsteht eine hinsichtlich des Materialverbrauchs minimierte, robuste und damit wirtschaftliche und nachhaltige Konstruktion, die auch in Öko- oder Recyclingbeton ausgeführt werden kann.

Freianlagen:
Der adaptierte Karl-Olga-Park bildet die verbindende Mitte des neuen Quartiers. Der besondere Baumbestand wird erhalten. Zwischen den Bäumen wird ein leicht schwingendes Wegenetz zur Erschließung der Bauten und dem Flanieren im Grünen eingespannt. Wassergebundene Decken und Olympiamastix zitieren tradierte Parkimpressionen.
Eine leichte Modellierung der Wiesenflächen stärkt den Raumeindruck. Die Regenwasserretention wird landschaftlich mit Rasensenken in das Areal eingelegt und durch einen dauerhaft bespannten Spiegelsee akzentuiert. Intensivere Intarsien werden in den ansonsten extensiv ausgelegten Landschaftspark eingelegt. Sie sind blütenreiche Gartenbilder, Spiel und Gemeinschaftsflächen. Den Erdgeschosswohnungen wird optional ein Streifen privat nutzbarer Gärten zugeordnet. Darüber hinaus werden lesbare Abgrenzungen vermieden. Private Freiflächen gehen fließend in den Park über. Sichtfenster auch für rückwärtige Bereiche werden geöffnet. Beide - gemeinschaftlicher Park und private Freiflächen - profitieren so von dem großzügigen Parkbild.

Fassade:
Die Gestaltung der Hülle unterstreicht die ruhige, städtebauliche Intention des Areals. Das Gestaltungskonzept der Fassade reflektiert die Gliederung der Baukörper in seine verschiedenen Funktionsbereiche und unterstützt seinen offenen Charakter in Richtung der Parklandschaft. Das beabsichtigte architektonische Erscheinungsbild ist eigenständig und in seiner Wirkung schlicht, geprägt durch Einfachheit und Präzision. Für Fassade und Dach wird ein einheitliches Material, Ziegeltafeln in dezentem Farbton, vorgeschlagen.
Hinsichtlich der Nachhaltigkeit unterstreichen die ausgewählten Materialien die Absicht einen Gesamteindruck zu erreichen und bieten weitgehende Wartungsfreiheit. Ein kompakter Baukörper mit hochgedämmter Gebäudehülle schafft die Basis für hohen Komfort und geringen Energieverbrauch.
Die Fassade der Wohnbereiche steht im Kontrast zur straßenorientierten Gebäudehülle. Die Verglasungen vermitteln zwischen Außen- und Innenwelt. Es wird ein Fassadenbild erzeugt, das gleichzeitig Introvertiertheit und Aus- bzw. Einblicke schafft und dabei Individualität und Privatsphäre mit freiem Blick in die grüne Umgebung ermöglicht. In ihrer ruhigen und soliden Präsenz hat die Fassade des Neubaus einen einzigartigen Wiedererkennungswert.

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