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Mit dem Bebauungsvorschlag werden die städtebaulichen Strukturen der angrenzenden Siedlung aufgenommen. Ein Riegel an der Nordseite des Grundstücks bildet einen Abschluss des im Norden liegenden Grünbereiches, riegelt diesen aber nicht ab, sondern schafft durch eine Torsituation eine Verbindung zum zentralen Grünbereich des Wiesen4tels. Der Riegel ist zudem der Rücken für die südöstlich liegende Bebauung des Wiesen4tels, die aus 3 Baugruppen mit je 3 Häusern kleinmassstäblich sein soll. Diese Baugruppen bilden offene Strukturen und stehen durch die lockere aber konzentrierte Anordnung in einem Landschaftsraum. Der Ortsrand wird hier zum Landschaftsraum und selbst die Wohnungen im Riegel profitieren von dieser offenen Anordnung durch Blickbeziehungen in die Landschaft.
Die Besonderheit des Ortes ist aber die Mulde. Diese soll weiterhin ablesbar sein und dem Ort eine Unverwechselbarkeit geben. Die Mitte der Mulde wird von einer Bebauung freigehalten und die Tiefgarage bzw. Kellerräume an die Ränder der Mulde geschoben. In der Mitte kann so das Gelände bis auf die Muldentiefe modelliert werden. Vorteil: Die Tiefgarage erhält eine natürliche Belichtung (hat damit eher Parkdeckcharakter!), was für eine bessere Akzeptanz spricht. Die Unterbringung der Fahrräder kann über die Zufahrt, aber auch über den grünen Hof erfolgen und es können in hier gemeinschaftliche Aktivitäten stattfinden.
Mit der Unterbringung der Autos auf dem unteren Niveau wird das Wiesen4tel oberirdisch autofrei. Die Hausgruppen sind jedoch oberirdisch anfahrbar, aber durch die direkte Anbindung der Hausgruppen über die Tiefgarage ist die oberirdische nicht mehr so wichtig. Durch Aufzüge ist Barrierefreiheit für alle Wohnungen gegeben.
Gemeinschaft kann im Wiesen4tel vielfältig erlebt werden. Es gibt Gemeinschaftsräume im Riegel im Erdgeschoss an der Nordwestecke. Es gibt Plätze auf verschiedenen Niveaus und, wie beschrieben, auch auf der Parkgaragenebene. Durch die Gruppierung von Häusern und mit deren offene n Erschliessungselementen entstehen kleine Hausgemeinschaften, zusätzlich auch im Aussenbereich. Den Wohnungen im Erdgeschoss sind private Gärten zugeordnet. Vor diesen Gärten ist alles gemeinschaftlich und durch die bewegte Topografie entstehen vielfältige Aufenthaltszonen im Landschaftspark.
Der große Regenwasserrückhaltekanal an der Nordseite soll bestehen bleiben. Er sitzt zu tief und soll lieber Füllkörper im Gelände bleiben. Er wird aber weiterhin als Regenwasserspeicher genutzt, auch für ein eventuell anstehendes Hangwasser aus südwestlicher Richtung. So ein Unwetterwasser soll über einen Graben das Wiesen4tel schützen. Der Graben fängt auch das Regenwasser der Gebäude auf und leitet alles in den vorhandenen großen Kanal. Wo gibt es das sonst noch? Fachingenieure müssten ausrechnen, ob ein Teil des Kanals zum Beispiel als Pufferspeicher für die Wärmeversorgung oder dergleichen herangezogen werden kann?
Der Riegel ist für unterschiedlich große Geschosswohnungen gedacht. In den Hausgruppen soll jeweils eine Mischung von Geschosswohnungen und Reihenhäusern entstehen. Unterschiedliche Wohnungs- und Hausgrössen sollen für unterschiedliche Bewohnerstrukturen sorgen, wie in einem Dorf! Die Baukörper sollen 2 Geschosse plus ein Dachgeschoss haben, das Dachgeschoss mit 75 % der darunterliegenden Fläche. Die Dachgeschosswohnungen haben eine Terrasse und Pultdächer. Alternativ sind auch Satteldächer möglich. Der Massstab der umliegenden Siedlung wird damit aufgenommen und ein Wechselspiel von 2 und 3 Geschossen erzeugt.
Holzhäuser könnten es sein und damit dem neuen Wohnerlebnis Wiesen4tel ein unverwechselbares Erscheinungsbild sprich Identität geben. Die Anlage würde ökologisch und energetisch hoch angesiedelt werden und der gemeinschaftliche Kerngedanke bildlich zum Tragen kommen.

 

Wettbewerb

Städtebaulicher Wettbewerb
"Wohnen im Wiesenviertel"
Mainz-EbersheimNeubau

Planungswerkstatt als zweistufiges Verfahren
mit 3 geladenen Teilnehmern
Auslobungsjahr: 2018
Rang: 1. Preis

Modellbau: Vincent Hendriks, GMS

Projektdaten

Brutto-Rauminhalt (BRI) 31500

Projektbearbeitung GMS

  • Edwin Heinz