Der städtebauliche Ansatz ist eine platzartige Ausweitung der Schanzstraße an der Ecke Karlstraße. Dadurch wird eine verbesserte räumliche Verbindung vom Kirchplatz zum Uferpark/See geschaffen. Der neue Platz erhält durch einen Sonderbaukörper "Schiff" als Stadteingang seine besondere Bedeutung. Der Sonderbaukörper will kein Haus sein! In Anlehnung an den Bug eines Schiffes soll eine freche und freie Antwort auf den Standort gegeben werden. Das "Schiff" soll Vermittler sein zwischen Bodensee, Gondelhafen, Uferpark, Neu- und Altstadt.
Die Stiftung Liebenau verwirklichte 43 qualitativ hochwertige Altenwohnungen mit einem Betreuungsangebot. Die Wohnungen können gemietet oder durch den Erwerb eines lebenslangen Wohnrechtes gesichert werden.
Die Tiefgarage ist in einen privaten Teil (56 Plätze) der Stiftung Liebenau und in einen öffentlichen Teil (346 Plätze) der Technischen Werke aufgeteilt. Die Konstruktion der Tiefgarage besteht aus einer Schlitzwand ∅ 69m, die 1m stark und ca. 35m tief ist. Die eingestellte Stahlbetonkonstruktion ermöglicht stützenfreies Parken bis auf ca. - 17m (5 Geschosse). Die Erschließung der Tiefgarage erfolgt durch einen Tunnel in der Karlstraße. Dadurch konnte die Karlstraße fast autofrei und neu gestaltet in die Uferpromenade aufgenommen werden.
Jurybegründung:
Die auf den Grenzen der ehemaligen Reichsstadt Buchhorn gelegene Wohnanlage mit öffentlicher Tiefgarage ist eine der wenigen Öffnungen der Altstadt hin zum See. Beispielhaft werden ehemals kleinteilige Strukturen aufgebrochen, um einem "Platz-Gedanken" Raum zu geben. Neue Sichtachsen weiten den Blick aus der Stadt auf den See und erlauben in Gegenzug positive "Ein-Blicke". Die vermehrte Nutzung des im besten Sinne als öffentlich wahrgenommenen Raumes gibt einen starken urbanen Impuls. Die "gefühlte Stadt" hat hier einen Schwerpunkt in Friedrichshafen.
Bauzeit | 1997 - 2000 |
Netto-Raumfläche (NRF) | 20.941 m² |
Brutto-Rauminhalt (BRI) | 74.400 m³ |
Leistungsphasen (LP) | 1-9 |