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Der Klostergrundriss der Heggbacher Konventanlage gibt im 18. Jahrhundert einen umlaufenden Kreuzgang wieder, der durchgehend die Ausbildung von Kreuzgewölben aufzeigt. Es handelt sich also um die Ausbildung eines klassischen Raumeindrucks, der bei Konventanlagen vorgefunden wird unter der Voraussetzung, dass es zu keinen Störungen in der Bausubstanz kam.

Bei der Konventanlage in Heggbach kam es am 21. März 1893 zu einer erheblichen Störung in der historischen Bausubstanz, durch den Brand dem die Kirche und der Ostflügel weitgehend zum Opfer fielen.

Der Wiederaufbau des Ostflügels orientierte sich nicht mehr an der vorhandenen intakten historischen Substanz des Westflügels und Teilbereichen des Südflügels. Es gab einen halbgeschossigen Versatz zwischen Bestand und Wiederaufbau, der zu einem für eine Konventanlage untypischen Versatz in der Fassadengestaltung führte.

Die Ausbildung des Kreuzgangs wurde im Grundriss zwar beibehalten, aber die Höhenentwicklung der bestehenden Kreuzgangs wurde nicht aufgenommen. Die Ausbildung von Flachdecken in einem eingeschossigen Kreuzgang des wiederaufgebauten Süd- und Ostflügels verstärkten noch den Bruch zur räumlichen Wirkung des historischen Kreuzgangs.

Die Sanierungsmaßnahme, als 2. BA, bezieht sich auf den nach dem Brand neu errichteten Teil im Süd- und Ostflügel. Die vorhandene Höhenschichtung musste im Südteil beibehalten werden. Von Seiten des Denkmalschutzes war hier ein weitergehender Eingriff nicht gestattet. Im Ostteil ist es gelungen den Kreuzgang 1 ½-geschoßig auszubilden und die Räume des 1. Obergeschoßes auf diesen auszurichten. Dieses Prinzip ist bereits im Südflügel des 1.BA, der weitestgehend dem ursprünglichen Zustand entspricht, vorhanden. Durch diese Maßnahme gelingt es den Kreuzgang wieder deutlich aufzuwerten und seinem ursprünglichen Zustand sehr anzunähern.

Die Herstellung erfolgt unter Berücksichtigung der aktuellen technischen Möglichkeiten. Es wird also nicht ein Zustand rekonstruiert, sondern neu interpretiert. Die Ausbildung von Kreuzgewölben in Trockenbauweise als frei eingestellte Raumabschlüsse unterstreichen diese Absicht. Im Kreuzgang werden so die unterschiedlichen Bauphasen, die das Konventgebäude geprägt haben, beginnend von seiner Entstehung über die Neuausrichtung nach dem Brand 1893 bis in die heutige Zeit ablesbar.

Projektdaten

Bauzeit 2018-2021
Leistungsphasen (LP) 1-7

Bauherr

St. Elisabeth-Stiftung

Bauleitung

RF Bau-Projektmanagement Dipl.-Ing (FH) Oliver Faas

Projektbearbeitung GMS

  • Hans-Georg Schmitz
  • Nicole Saile
  • Markus Veser
  • Peter Breunig
  • Katharina Schierbaum

Fotos

Celia Uhalde, Sulzschneid